70. Geburtstag Heinrich Jüngerhans

17.11.2010

Als Heinrich Jüngerhans am 17. November 1940 das Licht der Welt im beschaulichen Örtchen Haren an der Ems erblickte, war ihm die Schifffahrtstradition schon von seinen Eltern und beiden Großeltern mit in die Wiege gelegt worden.

Vater Stephan Jüngerhans hatte sein Kapitänspatent erworben und im gleichen Jahr den Motorsegler MS "MARIA" von seinem Vater übernommen. Das Schiff war mit 139,77 BRT vermessen und 1927 auf der Werft Gebr. van Diepen in Waterhuizen (NL) gebaut worden. Mutter Adele Jüngerhans geb. Kiepe entstammte ebenfalls einer alteingesessenen Harener Schifferfamilie. Ihr Vater hatte mit der Spitzpünte "HELENE" bereits ab dem Jahr 1890 mehrere Reisen über den Atlantik mit Ziel Brasilien unternommen.

Nach seiner Schulzeit in Haren (Ems) ging Heinrich Jüngerhans, wie zu damaliger Zeit üblich, bereits mit 15 Jahren zu seinem Vater an Bord und erlernte den Schifferberuf von der Pike auf. Nach Abschluss seiner Matrosenzeit entschloss er sich zum Besuch der Seefahrtschule in Leer, um dort sein Kapitänspatent zu erwerben.

Im Jahr 1961, dem Jahr in dem Heinrich Jüngerhans volljährig wurde, ließ dessen Vater Kapitän Stephan Jüngerhans auf der Lühring Werft in Brake ein neues 300-Tonnen-Schiff bauen, dem er den Namen MS "A. JUENGERHANS", nach dem Vornamen seiner Frau gab. Zugleich wurde die Reederei "Stephan Jüngerhans und Söhne oHG" gegründet. Das Schiff konnte bereits 1966 wieder verkauft werden. Es wurde durch die beiden Kümo-Neubauten MS "STEFAN J" (1965) und MS "ADELE J" (1966) ersetzt. Auf diesen Schiffen waren Kapitän Heinrich Jüngerhans und sein jüngerer Bruder Hermann Jüngerhans (1942-2005), der ebenfalls das Kapitänspatent erworben hatte, in der europäischen Küstenfahrt, vor allem nach Skandinavien und England unterwegs. Finanziert hatten die beiden jungen Kapitäne ihre Schiffe mit einem Darlehen ihres Vaters, der ihnen somit den Weg in die Selbständigkeit ermöglichte.

Die Erweiterung der Flotte auf ein drittes und viertes Schiff erfolgte Anfang der 1980er Jahre. Da die technische und kaufmännische Betreuung der Schiffe einen zunehmend größeren und umfangreicheren Geschäftsbetrieb erforderte, entschloss sich die Familie Jüngerhans zur Errichtung eigener Büroräume nachdem zuvor der Reedereibetrieb quasi "vom Wohnzimmer aus" erfolgte. So entstand neben den Schiffsgesellschaften die "Jüngerhans & Co. Reedereiverwaltung".

Heinrich Jüngerhans übernahm die Leitung des Geschäftsbetriebes an Land, während sich sein Bruder Hermann der Betreuung von Neubauten und Werftzeiten der fahrenden Flotte widmete. Seit Anfang der 1990er Jahre wurde mit dem Eintritt in den Serienschiffbau ein rasantes Flottenwachstum bewältigt. Bei gleichzeitig zunehmenden Aufgaben in der Verwaltung erfolgte 1998 der Umzug in ein größeres Bürogebäude, das den weiter wachsenden Anforderungen allerdings nur wenige Jahre stand hielt. Und so war bei der Gründung der neuen Reedereigesellschaft "Jüngerhans Maritime Services" bereits der Neubau eines modernen und flexibel nutzbaren Verwaltungsgebäudes bereits geplant, der im Jahr 2001 bezogen werden konnte.

Seinen runden Geburtstag feiert der Jubilar, der nach wie vor nahezu täglich ins Büro geht und dort auch weiterhin in alle strategischen Entscheidungen der Reederei eingebunden ist, im Kreise von Mitarbeitern und vielen langjährigen Freunden und Weggefährten sowie gemeinsam mit seiner Frau Maria und seinen beiden Söhnen Stefan und Herm.
 
 
 
 
 
 
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