Zwar war die MS "ADELE J" bereits der 87. Neubau der Schiffswerft Oberwinter GmbH, allerdings erst das zweite seegehende Schiff. Es wurde nach den Vorschriften und unter Aufsicht des Germanischen Lloyd für die Klasse 100/A/4 "Nordsee" (E) gebaut. Nach der Auftragsvergabe am 2. Mai 1966, erfolgte die Kiellegung noch im gleichen Monat: am 31. Mai 1966. Mit dem Zusammenbau der vorgefertigten Sektionen wurden am 20. Juli begonnen. Bereits am 29.10. erfolgte der Stapellauf und am Vortag des zweiten Advent die Übergabe an den Reeder.
Das Schiff war durch drei wasserdichte Schotte in vier Abteilungen unterteilt. Die "ADELE J" wurde für den Fahrtbereich "Kleine Fahrt" gebaut und war mit 299 BRT vermessen. Die Räume für die Besatzung lagen unter dem achteren Poopdeck, darüber befand sich das Steuerhaus mit abklappbarem Oberteil. Es waren Unterkunftsräume für sechs Mann Besatzung vorhanden: Kapitän Hermann Jüngerhans, Steuermann, zwei Matrosen und zwei Schiffsjungen. Als Spezialschiff für den Rhein-See-Verkehr wurde die "ADELE J" in ständigem Service für die Industrie im Rhein-Ruhr-Gebiet im sogenannten Haus-zu-Haus-Verkehr zwischen dem Rhein und Skandinavien eingesetzt. Die Antriebsmaschine leistete 600 PS bei 600 U/min und sorgte für eine Geschwindigkeit von 10 Knoten.
* 1978 an Fritz Köhlken, Brake, umbenannt in "LILLY K".
* Im Mai 1980 um 6 Meter verlängert und erhöht, nun 700 tdw.
* 2003 an K. Meyer, Wischhafen, umbenannt in "NEULAND"
(Quelle: Die Geschichte der Harener Küsten- und Seeschifffahrt - damals und heute -, Haren (Ems), 2001)